ZoooooZ - Kunst und Text von Roland Zulehner

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Schon wieder keine Zeit


 
Das Wort bevor es losgeht
 
Vieles ist seltsam und nicht gleich zu erschließen. Auf der einen Seite ist es die Realität, auf der anderen Seite ist es die reine Imagination. Hier biete ich einen Grad der zwischen beiden Welten verläuft. Die Linie die dabei abgebildet wird ist ein Limes. Diesen Limes möchte ich absofort als Limes Realis bezeichnen. Des weiteren möchte ich noch den Begriff Realimesmus einführen unter dem das folgende Werk läuft.

Jedoch sollte die Abbildung nicht eine Abbildung des Willens des Abbildens sein sondern das Spiegeln des Realen mit der Hilfe des utopischen und rein erdachten.

Ein anderer Gedanke dabei ist Dinge zu schreiben, ohne diese zu schreiben. Das was der Leser daraus sich vorstellt, sind individuelle Bilder und Gedanken. Damit löst sich der Inhalt auf und bildet sich in in der Gedankenwelt zu einem neuen. Man könnte vermuten, das der Limes nach Absicht immer an ähnlicher Stelle zu finden ist. Dies wird und kann jedoch nicht sein ausser in wenigen Fällen.

Warum ich es dennoch den Limes Realis nenne, weil es die eigene Wahrheit wieder spiegelt. Ich freue mich über Rückmeldungen und Anregungen zu der Thematik.



Schon wieder keine Zeit

Vorwort
Raum und Zeit sind relativ. Besonders die Mittagszeit. Ein Zeitraum in dem es Frauen schaffen, einkaufen zu gehen, das Kind von der Schule abholen, das Essen zu kochen, kurz etwas selber zu essen und wieder zur Arbeit fahren. Während die Zeit den Männern gerade ausreicht, in die Kantine zu gehen um etwas zu essen. Die Frau hat dabei die Warteschlange vor der Kantine umgangen und kein Schwätzchen mit Kollegen gehalten.
Jedoch wird es hier weder einen Mord geben, noch wird ein Geheimagent in dieser Geschichte vorkommen. Der letzt genannte ist einfach zu teuer und wurde aus Kostengründen weggelassen.
Auch wurden an Anderen Stellen Einsparungen gemacht. Es wurden Worte weggelassen und Inhalte gestrichen. In Anbetracht der gesamten Streichungen und Einsparungen, ist dies eine günstige und leicht lesbare Geschichte geworden ohne Inhalt. Somit könnte man den Titel auch ersetzen und schreiben:
Die Geschichte ohne Inhalt
 
Der Inhalt um den es geht
jetzt sitze ich die ganze Zeit hier schon herum und habe keine Zeit. Das ist ganz schön irritierend. Nicht das ich nichts zu tun hätte. Genau genommen ist der Gegenteil der Fall. Nur habe ich keine Zeit auch nur eines von den vielen Dingen anzufangen, da ich ja sonst keine Zeit für die anderen Dinge hätte. Also habe ich keine Zeit und kann nichts dagegen tun.
Das ist doch ein lustiger und fröhlicher Anfang, nicht war? Doch o Gott, wir haben ja keine Zeit. So hätte ich jetzt schon ein ganzes Buch geschrieben haben müssen. Stimmt genau wie ich es sage, haben, hätten, müssen, sollen. Viele Wörter die sagen, es nichts passiert. Selbst das Lesen kostet einfach zu viel Zeit. Die Gedanken die richtigen Wörter zu finden rutschen hinunter bis in das unerträgliche. Nur das Ticken einer Uhr dringt bis in die tiefste Gedankenwelt und lässt einen spüren wie die Sekunden im leeren Nichts verschwinden.
Ich glaube es muss einen großen Sog geben, erzeugt durch das Ticken von Uhren, welcher alles in sich hineinzieht. Es entsteht ein unergründbarer Zustand der Starre, in dem einzig und allein die Zeit bewegt. Alles Andere ist gefroren. Gefroren wie der Mann aus dem Eis, der Ötzi. Tiefgekühlt alles läuft an einem vorbei, anderes wird sich auch die Pizza im Eisfach nicht denken, bis es losgeht in den Ofen um dann danach auch gleich gegessen zu werden. Optimiert auf den vollen Genuss ohne dabei verschwenderisch zu sein. Für alle die jetzt schon wieder den Finger heben, klar es gehen ziemlich viele Krümel verloren und werden in vollster Verschwendungssucht im Staubsauger begraben. Da denke ich mir ja immer, die Pizza wird das überleben, Späßle  gemacht natürlich nicht.
Die Welt der Pizzas und der Ötzis ist eine spezielle. Vielleicht schmeckt der Ötzi wie eine Tiefkühlpizza. Es wäre doch einen Versuch wert. Der Wissenschaft könnte man damit auch einen guten Versuch liefern. Wir wüssten dann wie eine hundert Jahre alte oder auch ältere Pizza schmeckt, wenn man diese so lange einlagert. Bei Wein wissen wir ja schon, es geht nur bis zu einem gewissen Alter und danach ist dieser nur noch als Frostschutz gut.
Nichts geschrieben, kein Inhalt und der Uhrzeiger hat sich trotzdem weiterbewegt. Keine Zeit und das ist schlecht. Ich wundere mich ja immer wo die Zeit hin geht. Ist es dieser Sog in dem alles verschwindet? Das ganze Tun und machen, ich habe gemacht klingt toll und ist schön Zeitsparend. Wenn es gemacht wäre. Nur merke ich, das ist ja immer noch der Anfang. Schon allein die Suche nach der Substanz - ich habe diese streichen müssen, weil es einfach zu viel Zeit kostet.

 
Einwurf
Nicht das es schon viel zeit gekostet hat, sich bis hier her durchzulesen, oder hinein zu denken. Wenn dies alles zu mühsam ist, so machen sie es wie ich auch. Lesen nebenher die Zeitung, oder braten sich ein paar Eier nebenher. Es wird schon etwas dabei heraus kommen. Ich selber habe schon jeden Ernst und Eifer dabei verloren. Ich glaube nicht an ein Happyend, denken sie an die Titanik, die ist auch bis jetzt in jedem Film untergegangen. Genauso wird es mit der Zeit sein, sie wird einfach sich genauso wie vorher auch einfach nur so verbrauchen.
 
Absolut verrückt
Streichen und sparen, das ultimative Mittel um Zeit zu gewinnen. Vielleicht geht es doch die Zeit in eine Tüte zu füllen um diese später wieder heraus zu lassen. Ich glaube das ist eine echte Lösung. Man könnte zum Beispiel die Zeit herauslassen um sich eine Pizza zu machen. Das wäre dann eine gute Verwendung und die Pizza im Kühlschrank ginge Ihrer Bestimmung entgegen und müsste nicht fürchten wegen mangelnder Zeit einmal im Ofen zu verbrennen.
Da zu sitzen und darüber nach zu Denken was hätte alles gemacht sein können. Ich bin älter geworden, habe viele Gedanken verfolgt die ich schon einmal verfolgt habe. Die bittere Wahrheit sagt mir, das ich sogar gar nichts gedacht habe, denn alles was ich verfolgt habe war schon da. So wie das abspulen eines alten Tonbandes, welches auch immer älter wird und die Inhalte darauf sich immer mehr verwaschen von dem vielen abspielen.
Jetzt sitze ich eben am Tisch und schreibe etwas ohne Inhalt. Ohne Inhalt das ist wenigstens schön leicht und entspricht auch genau den heutigen Maßstäben. Den unnötigen Ballast lasse ich weg und alles bleibt schön schlank. Wir alle müssen schön schlank sein, kein Fett und kein Ballast. Ich forme mir ein Bild der schönen leichten Schnelligkeit. Eine Schnelligkeit, die keine Spuren hinterlässt, da diese in den Spuren von vergangenen entlang läuft.
So nebenbei kommen mir hier die Fantastischen Vier in den Sinn mit MFG. MFG ist eine schwere Form des Aküfi, doch das war nicht das woran ich dachte. Viel mehr war es der Satz: Wir stehen drauf, wir gehen drauf für ein Leben voller Schall und Rauch. Eine Rauchwolke hinter der nichts ist, so genau in etwa das ist es. Die Verbesserung dazu ist ohne Rauch.
 
Ablenkungsmanöver
Hoppla ist das nicht ein Fleck, was ich da sehe? Genau dort, ist das nicht in etwa Tomate von dem Belag der Pizza? Schade, wenn Sie nun doch nicht reingefallen sind. Ich wollte gerade aufstehen und verschwinden. Das wäre vollkommen unbemerkt geblieben. Ich merke schon die billigen Tricks sind vollkommen abgenutzt. Darum sind diese ja auch billig. Jedes Kind hätte mir sagen können, das all diese Tricks schon alt sind.
Selbst bei Adam und Eva hat das nicht geklappt. Eva! Achtung eine Schlange! Schon hatte Adam einen Bissen von dem Apfel im Mund. Eva hat das gesehen und schon gab es einen handfesten Streit. Im Paradies. Der gesamte Haushaltsplan von Eva, ein einziger Trümmerhaufen. Darauf folgten viele Hungersnöte und das Paradies war auch nicht mehr das, was es mal war. Der Erbauer von dem Paradies hätte auch nicht so geizig sein sollen.  Ein Apfel mehr und die Geschichte wäre anders verlaufen.
 
Ende der Ablenkung
Auch wenn es wie mir gerade einfällt, ganz und gar nicht das Problem löst, das ich keine Zeit habe. An dieser Stelle müsste nun endlich auch schon der Hauptteil anfangen. Ich kenne das ja schon genügend, der Punkt mit der unermesslichen Spannung und wo die Substanz an dem nötigen Gewicht gewinnt. Alle Fakten aufgebaut und zum Sprung bereit. Angespannt wie der Zehnkämpfer vor dem Startschuss.

Ich warte ja selber schon gespannt, das jetzt endlich der Inhalt kommt. Ich habe schließlich keine Zeit zu warten. Warten kostet Zeit und Nerven und jetzt wo ich auch noch bei dem Schreiben bin, da habe ich einfach keine Zeit für so etwas. Ich finde das einfach genial, etwas wegzulassen und schon habe ich eine Menge Zeit gewonnen. Eigentlich habe ich keine Ahnung um was es geht und trotzdem möchte ich es wissen.
Machen wir was neues, lassen sie sich als Leser selber eine oder zwei Zeilen einfallen. Dann brauch ich schon weniger zu schreiben. Außerdem wäre das dann auch Arbeitsteilung. Wenn sie dann auch noch als Talent entdeckt werden, wäre doch ein super Deal. So neben Göthe und Schiller genannt zu werden, das ist toll. Deal oder kein Deal? Ich habe es schon ausprobiert. Im Ranking komme ich direkt nach den unglaublichen Abenteuern von Falsen Brechtstein welcher ein absoluter Bestseller hätte werden können, wenn nicht zwischendurch das Manusskribt verloren gegangen wäre. Aber der Autor musste unbedingt nach seiner Pizza schauen. Ich hätte es auch nicht geahnt, das die Hauskatze ihren ganzen Frust an dem Geschriebenen herauslassen würde. Da sollte man sich schon überlegen für was man Zeit hat. Die Geschichte, die Katze oder die Pizza. Nur echte Könner haben alle drei Dinge im Griff. Ich wette, es wird an der Katze scheitern, wenn eine da ist.
Nur was möchte ich wissen und was möchte ich mitteilen. Langsam wird es skurril, bizarre Welten formen sich, bauen sich auf und vergehen auch wieder. Das entstehen von Seifenblasen aus der Unendlichkeit und das verschwinden dieser in dem unergründeten Raum. Ich versuche diese Blasen zu verfolgen, doch es ist einfach unmöglich. Es gibt einfach keinen Weg um an den Inhalt heran zu kommen.
Die Uhren von Salvador Dali, einfach Fantastisch. Das sind Bilder die mir immer wieder dabei durch den Kopf gehen.
 
Etwas Kritik
Bitte nicht, ich vertrage doch keine Kritik. Jedesmal danach muss ich zu dem Psychiater gehen. Das wollen sie bestimmt nicht, weil das die Krankenkassen belastet. Bei den vielen Defiziten, es reicht das hier der Inhalt fehlt. Das gebe ich zu es gibt keinen Inhalt. Der Text hat weder Hand noch Fuß und Lust und Liebe kommt auch nicht vor. Das ist alles etwas armselig geworden. Das war schon alles vorher bekannt, kein Mord, keine Messerstecherei. Ich kann kein Blut sehen. Wenn Sie Blut wollen, dann sind sie bei From Dusk Til Dawn genau richtig. Ein toller Splatter wie ich finde und ohne Inhalt.
 
Ende der Kritik
Zeit ist Geld. Da ist doch bekannt, besonders in der Rezession. Wir können uns Verschwendung einfach nicht leisten. Damit kommen wir auch schon dem Punkt und dem tragischen Ende von dem Hauptteil. Einfach gestrichen. Das habe ich bei der Bild versucht ab zuschauen. Ich schreibe eine Überschrift, lasse den Inhalt weg und habe schon eine Geschichte. Zugegeben ich bin zu schlecht dafür. Ich habe einfach zu viel Zeit verbraucht.

Das ist doch so? Oder nicht? Eine Geschichte die Zeit verbraucht kann keine gute Geschichte sein. Wo kämen wir da hin. Da stelle ich mir vor im Urlaub einen Paperback am Strand zu lesen, der muss ausgelesen sein, bevor die nächste Welle kommt und der Eisverkäufer weiter gelaufen ist. Das versteht doch sicher Jeder, kein Eis bekommen zu haben nur weil die Geschichte zu lang war. Das ist tragisch. Das Buch kurz weglegen um das Eis zu kaufen? Dann kommt die Welle und weicht das Buch auf, das schon vorher geklaut worden ist. Oder mal bei der Fahrt mit der Eisenbahn die Bild auf die Seite gelegt? So ein Pech jetzt gehört diese dem Mann gegenüber.
Das sind alles Schicksale die nicht zu verantworten sind. Ein versauter Urlaub, weil man sich ständig sagt, den Schluss hätte ich jetzt schon gern gewusst. Es gibt ja sehr viele, die bis zum Schluss auf eine Pointe oder vielleicht doch auf den Agenten warten. Eine Schiesserei, alle Gangster tot, nur der Held, der Überlebt und mit seiner geliebten in den glutroten, fast goldenen Abendhimmel hinein segelt auf einer glänzend weisen Yacht die so elegant ist, das selbst die reichsten Scheiche aus dem Orient diese haben möchten. Ein Abgang von dem selbst die größten Helden nur träumen können und ein James Bond niemals hatte und auch nie bekommen wird.
 
Abschied
Immer kurz vor dem Ende fangen an sich die Emotionen zu häufen. Selbst der Autor ist nicht immun dagegen. So hat man doch eine Verbindung zu dem Leser aufgebaut und kann diese nicht so einfach kappen. Die Folgen sind nicht absehbar, was passiert denn dann mit demLeser? Der Leser ist infiziert mit Gedanken. Darunter sind vielleicht Gedanken, welche die Geschichte hätten nie verlassen dürfen. Mich quälen nun die Gedanken, was ich nun machen soll. Einfach weiter schreiben, oder noch ein Ablenkungsmanöver? Ich habe es versucht, es klappt nicht. Sollte zum Schluss doch noch ein Komisar auftauchen und den Haubtdarsteller verhaften? Es gibt kein Motiv und keine Tat. Ein Komisar wäre machtlos. Selbst Colombo mit fünf und noch mehr Sentinels würden hier keinen Toten finden.
Ich hätte wenigstens am Anfang schreiben können, ich sitze in einem Kaffee, dann könnte die Bedienung kommen und sagen: Es tut mir leid wir schliessen. Ich hatte keine Zeit das einzuplanen und Schwindeleien liegen mir nicht.Ich hatte vorher auch keine Zeit eine Pizza in den Ofen zu schieben, so das jetzt die Feuerwehr kommen müßte. Vielleicht sollte ich so tun, als wäre ich eingeschlafen, doch nein, es gibt Leser die dann warten und sogar die Geschichte mit in das Bett nehmen, nur um das Ende nicht zu verpassen.
 
Tragisches Ende
Somit wünsche ich zum Schluss, da mir gerade der Stift geklaut wird, was gelogen ist, da dieser nur geliehen war, viel Spaß mit keine Zeit.